Liedtexte CD

ot asoy
ot asoy ist eine jiddische Redensart und heisst soviel wie „so ist es“, „that’s the way“, „voilà“. Zudem ist es das amerikanische Klezmerstück par excellence. Die Steigerung von ot asoy heisst übrigens: git asoy, so ist’s gut. Programm und Erkennungsmelodie zugleich.

Ose Schalom
N. Hirsh hat Ose Schalom 1969 am ersten „Festival des Chassidischen Liedes“ in Tel Aviv präsentiert.
Möge der, der Frieden schliesst im Himmel, Frieden für Israel und die ganze Menschheit bringen und Amen sagen.
Das Lied gehört zum festen Bestand der Israelischen Lieder in- und ausserhalb der Gebetshäuser.

Lechaym u. freylechs fun L.A.
Lechaym heisst zum Leben und entspricht unserem Prosit. Das Lied ist eine Einladung zum ausgelassenen Fröhlichsein (hulyenen). Anschliessend ein freylechs fun L. A., ein zeitgenössisches Klezmerstück aus Los Angeles.

Bay mir bistu sheyn
Sholom Secunda (1894-1974) / Jakob Jakobs. Für die jiddische Operette „I would if I could” 1932 geschrieben  ist es durch eine Aufnahme der Andrews Sisters weltberühmt geworden. In seinem unbekümmerten Gemisch der Sprachen – dem „Jinglish“ – spiegelt es das Lebensgefühl der jungen Einwanderer in den USA. Unser Arrangement orientiert sich an einer Aufnahme der Barry Sisters, geschrieben hat es Signorino TJ für ot asoy.

Masl Tow
Oy, oy, oy Chosn, Kale, Masl Tow!  Oy, oy Klesmorim, spielt a freylechs oys…  Glück auf Bräutigam / Braut! Ein Stück, das an keiner Chasene (Hochzeit) fehlen darf.Mayne Tochter oysgegebn, Chosn, Kale, Masl Tow. Freut sich der Vater über das junge Glück, oder darüber, dass er seine Tochter unter die Haube (Chupa) gebracht hat?

Mit farmachte oygn
Liebeslied des grossen jiddischen Lyrikers Itsik Manger (1901-1969), das der Liebe zwischen zwei Menschen die Liebe zu Gott gegenüber stellt.  Musik von N. Hirsh.
Mit farmachte oygn
Herstu nenter dem yam
Mit fiberndike finger
Filstu gringer dem gram

Mit geschlossenen Augen hörst du das Meer näher, mit bewegten Fingern fühlst du den Rhythmus klarer.
Un a trer is gefaln
In dayn gemit
Un mit vund un mit vunder
Zikh zeblit in dayn lid

Und eine Träne ist gefallen in dein Gemüt, und mit Wunden und mit Verwundern erblüht sie in deinem Lied.

Russischer Scher
Abe Schwartz wurde um 1880 in Rumänien geboren und emigrierte um die Jahrhundertwende nach Amerika. Er war ein ausgezeichneter traditioneller Geiger im jüdisch-rumänischen Stil und nahm zwischen 1917 und 1938 weit über 50 Schallplatten mit jüdischer, russischer, ukrainischer, griechischer, rumänischer, litauischer und polnischer Musik auf. Dazu kamen noch Aufnahmen mit Klezmer Solostücken. Die Namen seiner Orchester waren u.a. „Oriental Orchestra“, Yiddischer Orchester“, Jewish-Russian Orchestra“, „Columbia Greek Orchestra“, Orkiestra Wiejska“, Russkii Narodnii Orkestr“, und „Columbia Ukrainian Orchestra“ sowie „Abe Schwartz Orchestra“.

Kandels Hora u. Rebbe Elimelech
Harry Kandel nahm diese Hora mit seinem Orchester 1918 auf Schallplatte auf. Zu Horas  wurde nicht nur getanzt, sondern man brauchte sie auch für „Processions“.  Die Klezmorim spielten eine Hora, wenn sie die Braut von zu Hause unter den Traubaldachin führten. Eine berühmte Hora heisst z. B. Firn di mechutonim aheym.(Die Gäste heimbegleiten)

„Rebbe Elimelech“ erzählt die Geschichte einer Party beim Rebbe Elimelech (bei den Chassidim heisst Party farbrengn) im Anschluss an den Sabbat, die aus dem Ruder läuft.
Erst ist der Rebbe „seyer freylech“, und er hat  „oysgeton die tfiln“ (die Gebetsriemen abgelegt), was ihn veranlasst, nach „di fidlers di zwei“  zu schicken.
In der zweiten Strophe ist der Rebbe „noch mer freylech“ und er spricht die Gebete zum Sabbatausgang (opgemacht hawdole; jetzt schickt er nach den payklers, den Paukisten.
In der dritten Strophe – mittlerweilen ist der Rebbe „gor schtark freylech“ – lässt er die „tsimblers“ (Zimbalspieler) kommen. Und wie der müde Rebbe in der vierten Strophe die Klesmorim nach Hause schicken will, sind diese derart betrunken, dass sie  – wie auch immer – bis in den hellen Morgen hinein weiterspielen.
Es handelt sich übrigens um ein englisches Lied (Old King Cole), Moshe Nadir (1885- 1945)hat die Musik angepasst und den Text geschrieben. Publiziert 1927.

Patsch Tants
Fehlt auch an keiner Chasene. Patschen heisst klatschen auf Jiddisch. Das können auch die alten Herrschaften, die nicht mehr tanzen können.

Lambza deriza
Klesmorim mussten viele Stücke können, damit sie „auf allen Hochzeiten“ spielen konnten. Anstatt die Melodien zu nummerieren, wie der Musikologe Abraham Zwi Idelsohn, gaben die Musikanten den Stücken Fantasienamen, wie eben „Lamdza Deriza“.

Leyg dayn Kop
Gedicht von H. Leivick (1880-1962), Melodie von L. Birnov.

Leyg dayn kop oyf mayne kni,
Gut asoy zu lign;
Kinder schlofn ayn aleyn,
Groyse darf men wign.
Kinder hobn Shpilekhlekh,
Shpiln ven zey viln
Groyse shpiln nor mit zikh,
Muzn eybik shpiln.
Kinder haben Spielzeug,
Erwachsene nur sich selbst
und müssen doch
ein Leben lang spielen.
Ongeveynt un ongeklogt
Kh’ vel dir itst farvign
Leyg dayn kop oyf mayne kni,
Gut asoy tsu lign.++
Ein Wiegenlied, aber diesmal für Erwachsene.

Mazurka Israele
Einfaches Tanzstück im Dreivierteltakt, wahrscheinlich aus Polen. Hat als Fundstück von Martin den Weg in unser Repertoire gefunden.

Schabbes sol sayn
schlichte Bitte nach Schabbes (Sabbatruhe), Jontev (Feiertag), Scholem (Schalom=Frieden), lichtig (hell).